NRW-Minister Andreas Pinkwart besucht Pilotprojekt zur klimafreundlichen Kombination von Bahn, Schiff und Lkw

 27.04.2022

Düsseldorf. Die digitale Plattform „Schüttflix“ testet u.a. mit RheinCargo seit 2021 in einem Pilotprojekt die Beförderung von Schüttgütern und Bodenaushub per Bahn, Binnenschiff und Lkw. Gemeinsam sollen Digitalisierungspotenziale im multimodalen Verkehr besser genutzt werden, um Stoffströme effizienter und punktgenauer über größere Distanzen zu steuern. Jetzt hat sich NRW-Minister Andreas Pinkwart bei einem Termin auf dem Schüttgutterminal der RheinCargo im Düsseldorfer Hafen über das Projekt informiert. 

Ziel des 2021 gestarteten Pilotprojektes, an dem neben Schüttflix auch Rhenus Ports, B+R Baustoffe & Recycling sowie RheinCargo beteiligt sind, ist es, möglichst umfangreiche Daten und Erfahrungen zu sammeln, um die trimodale Prozesskette aus Binnenwasserstraße, Schiene und Straße exakt digital abbilden zu können. Im Testbetrieb wurden bislang insgesamt mehr als 40.000 Tonnen Bodenaushub im Neckar-Hafen in Plochingen und Stuttgart umgeschlagen sowie mit 25 Schiffen und drei Ganzzügen nach Düsseldorf transportiert. Die Verlagerung des Verkehrs auf das Binnenschiff auf einem Großteil der Strecke ersetzt über 1.600 Lkw-Fahrten und spart gegenüber diesen 1.450 Tonnen CO2 ein. Der Lkw kommt nur auf den kürzeren Transportstrecken zwischen Baustelle und Beladehafen beziehungsweise vom Entladehafen zur Weiterverwendung zum Einsatz.

Bei einem gemeinsamen Termin im Düsseldorfer Hafen stellten die Projektpartner ihre Ergebnisse dem nordrhein-westfälischen Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart vor. Während des Besuchs hob der Minister das Potenzial trimodaler Verkehre hervor: „Die Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene und das Schiff spielt aus wirtschafts-, verkehrs- und klimapolitischer Sicht eine zentrale Rolle. Als Landesregierung investieren wir deshalb gezielt in die trimodale Infrastruktur. Wir erweitern das Schienennetz, bauen Wasserstraßen aus und modernisieren Häfen, etwa durch die Förderung von „Smart Shipping“. So schafft Nordrhein-Westfalen ideale Voraussetzungen, um auch in Zukunft seine Potenziale als führender Industrie- und Logistikstandort in Europa voll auszuschöpfen.“

RheinCargo-Geschäftsführer Jan Eckel freut sich über die gute Zusammenarbeit der Partner und die belastbaren Daten aus dem Pilotprojekt: „Die Digitalisierung des trimodalen Verkehrs ist der nächste logische Schritt und wichtig für den Transport von großen Mengen an Schüttgütern über Bundesländergrenzen hinweg. Das Wissen aus unserem Testlauf zeigt die enormen Potentiale, die ein gutes Zusammenspiel aller Beteiligten birgt.“

Die Ver- und Entsorgung von Baustellen ist traditionell ein regional geprägter Markt. Doch die zunehmenden Versorgungsengpässe bei Kies, Schotter und Splitt und eine stetig steigende Deponieknappheit in Deutschland erhöhen den Kostendruck in der Branche. Durch einen digital optimierten multimodalen Verkehr wird es möglich, Schüttgüter, Bau- und Abbruchabfälle auch über längere Strecken ökonomisch und ökologisch zu befördern. Ein Schiff auf der Wasserstraße Neckar kann bis zu 1.900 Tonnen transportieren: Das entspricht der Kapazität von mehr als 70 Lkw. Die Kombination mit Schiff oder Schiene reduziert die Transportkilometer auf Deutschlands Straßen – und damit Kosten und CO2-Emmissionen

Bildnachweis: Die Projektpartner mit dem nordrhein-westfälischen Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart beim gemeinsamen Termin im Düsseldorfer Hafen (v.l.n.r.): Jan Eckel, (Geschäftsführer der RheinCargo GmbH & Co. KG), Dirk Frorath (Geschäftsführer B + R Baustoff-Handel und Recycling Düsseldorf-Neuss GmbH), Christian Hülsewig, (Gründer und CEO Schüttflix GmbH), Prof. Dr. Andreas Pinkwart (Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen) und Christian
Theis, (Geschäftsführer Rhenus Ports) Foto: Schüttflix